Graduiertenkolleg "Wasser - Menschen - Landwirtschaft", Universität Hohenheim
Kategorie: Wissenschaft & Forschung
Dauer: 2014 bis 2025
Gesamtförderbetrag: 3 Mio. €
Anton & Petra Ehrmann-Stiftung Graduierten Kolleg „Wasser-Menschen-Landwirtschaft“ an der Universität Hohenheim
Integrative Lösungsstrategien für Wassernutzungskonflikte
Mit der großzügigen Unterstützung der Anton & Petra Ehrmann-Stiftung konnte das Graduiertenkolleg „Wasser-Menschen-Landwirtschaft“ an der Universität Hohenheim für 12 Jahre (2014-2025) eingerichtet werden. Inhaltlich beschäftigt sich das Graduiertenkolleg mit integrativen Lösungsstrategien für Wassernutzungskonflikte.
Das Anton & Petra Ehrmann-Stiftung Graduiertenkolleg ermutigt junge Wissenschaftler sich den gesellschaftlichen Herausforderungen rund um das Thema „Wasser“ zu stellen, um ökologische, soziale und wirtschaftliche Dimensionen von Wassernutzungskonflikten zu beleuchten. Hierzu zählen Themen wie z.B. Wasser und Ernährungssicherheit, das Menschenrecht auf sauberes Wasser, nachhaltige Wassernutzung und Produktivität, Effekte des Klimawandels auf den Wasserhaushalt, Wasser und Ökosystemfunktionen, Wasserpolitik und Handel, sowie Wasserverschmutzung und die Frage nach dem Wert des Wassers.
Das Graduiertenkolleg folgt dabei der multidisziplinären Nexusperspektive: Wasser, Nahrung, Energie und Umwelt sind nicht nur miteinander verbunden, sondern abhängig voneinander. Deswegen sind diese Schlüsselthemen unserer Gesellschaft nur integrativ und multi-disziplinär zu verstehen und zu bewältigen. Die Voraussetzung hierfür ist ein fundiertes Wissen über relevante Prozesse und Methoden.
Das Graduiertenkolleg ist offen für nationale und internationale Bewerber verschiedener Disziplinen und integriert somit alle Fakultäten der Universität Hohenheim. Die Forschungsthemen und Aktivitäten des Kollegs beziehen sich auf integrative Lösungsstrategien für Wassernutzungskonflikte und werden regelmäßig auf der Homepage des Kollegs angekündigt.
Aktuelle Information können auf der Homepage der Graduiertenschule aufgerufen werden.
Leitung: Prof. Dr. Folkard Asch,
Geschäftsführung: Dr. Marcus Giese
Kolloquien anlässlich des Weltwassertages
Die von der Graduiertenschule „Wasser – Menschen – Landwirtschaft“ seit 2015 organisierten Kolloquien anlässlich des Weltwassertages werden unter den verschiedenen Leitthemen der Vereinten Nationen im Schloss der Universität Hohenheim veranstaltet. Im 2Jahr 2018 ging es beispielsweise um „Naturbasierte Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen im Zusammenhang mit Wasser“.
Drei geladene Referenten stellten Flüsse, Küsten und Deltas als Hot Spots für Gebiete vor, in denen Landnutzungskonflikte und Klimawandel die Funktionen des Ökosystems beeinflussen und in denen naturnahe Lösungen eine Option für nachhaltige Verbesserungen sein könnten.
Natürlich stellten auch die Doktoranden der Graduiertenschule „Wasser – Menschen – Landwirtschaft“ den Besuchern ihre Projekte mit ausgewählten Vorträgen und Posterpräsentationen vor.
Geförderte Projekte
Seit Beginn der Förderung konnten zahlreiche Vorhaben unterstützt werden. Bei den Projekten unterschiedlicher Fachrichtungen geht es um Wassernutzungskonflikte auf unterschiedlichsten Ebenen. Im Jahr 2018 konnten die ersten Absolventen erfolgreich abschließen. Folgende Projekte wurden bislang gefördert:
- Die Untersuchung von Effekten intensiver Kautschukproduktion auf den Wasserabfluss in einem Einzugsgebiet und die damit verbundenen Verluste von Bodenkohlenstoff durch Erosion (China).
- Die Entwicklung von an Trockenheit und Dürre angepasster „Seedball Technologie“ und deren Anwendung für den Hirseanbau im Sahel (Niger, Senegal).
- Die Erforschung von Parasit-Wirtsbeziehungen bei Sonnenblumen unter verschiedenen Umweltbedingungen (Deutschland).
- Die Verbesserung von integrativen Agrarsystemen in Brasilien mit Auswirkungen auf den Wasserhaushalt (Brasilien).
- Die Kooperation in Wasserschutzgebieten für eine Reduktion der Nitratbelastungen (Deutschland)
- Identifizierung von Wendepunkten für die Veränderung der Wasserqualität und Quantität zur Nutzung durch den Menschen und in der Landwirtschaft (Thailand).
- Biologische Hemmung der Nitrifikation – Eine Strategie zum Schutze des Grundwassers durch Reduzierung der Nitratauswaschung (Kolumbien)
- Minimierung der Wassernutzungskonflikte in der Tafeltraubenproduktion in Israel und Deutschland. (Deutschland, Israel)
- Wasserknappheit in Ägypten – Entwicklung und Verbesserung von Anbausystemen für „Quinoa“ und „Chia“ (Ägypten).
- Analyse des ökologischen Wasser-Fußabdruckes für Systeme integrierter Rinderhaltung in Brasilien (Brasilien)
- Fernerkennung von Blattflächen und Bodenfeuchte für die Optimierung von Pflanzenwachstumsmodellen (Deutschland, Iran).
- Effekte des Klimawandels auf die Wassernutzungseffizienz und Grundwasserauffüllung in Südwestdeutschland (Deutschland).
- Die Effekte von Klimawandel auf die Bodenfeuchte als ein Schlüsselfaktor für Veränderungen in Agrarökosystemen (Deutschland).
- Saisonale Vorhersage für das Horn von Afrika mit Hilfe von hochauflösenden Simulationen von Klimamodellen (Deutschland, Afrika).
- Eine Bewertung von Land-Atmosphäre Interaktionen infolge von Landnutzungsänderungen und Klimaszenarien (Deutschland).
- Effekte von Zwischenfrüchten und schonender Bodenbearbeitung auf die Ausbreitung von Ackerunkräutern unter besonderer Berücksichtigung des Bodenwasserhaushaltes (Deutschland)
Doktorandenschule: „water for life“
Die Doktorandenschule „water for life“ ist eines von insgesamt 10 internationalen Doktorandenprogrammen an der Universität Hohenheim. Organisiert wird der Studiengang durch das Anton & Petra Ehrmann-Stiftung Graduiertenkolleg „Wasser – Menschen – Landwirtschaft“. Ziel ist es Doktoranden aus allen Fakultäten der Universität umfassend zu verschiedenen Themen rund um die Ressource Wasser auszubilden. Die fokussierte Forschung im Rahmen der jeweiligen Projekte der Stipendiaten soll mit dem Studiengang „water for life“ interdisziplinär ergänzt werden, um ein breites Wissensfundament aufzubauen. Hierfür werden in das 14-tägige Seminar Wissenschaftler und Professoren der Universität Hohenheim aber auch externe Fachleute eingeladen, um über verschiedenste Themen im Bereich der Wassernutzungskonflikte zu berichten. Die Seminarteilnehmer bereiten jeweils ein übergreifendes Wasserthema eigenständig vor. Ergänzt werden die Seminare durch abwechslungsreiche Exkursionen zu Firmen und Institutionen, die sich mit der Ressource Wasser beschäftigen.
Exkursion: Bienen und Wasser [Mai 2018]
Bild: Besuch der Doktorandenschule „Water for Life“ bei der Landesanstalt für Bienenzucht.
Exkursion: WPA bei der Firma Humintech 2018
WPA besuchte Humintech, ein Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Produkten auf Basis von Huminstoffen spezialisiert hat. Humintech engagiert sich aktiv für die Bekämpfung von Wasser- und Nährstofflimationen in landwirtschaftlichen Produktionssystemen: Einige der Produkte von Humintech erhöhen die Wasserspeicherkapazität des Bodens und verhindern, dass Düngemittel und Schadstoffe ins Grundwasser gelangen.
Bild: Exkursion zum Braunkohlentagebau Garzweiler. Wassermanagement und Rohstoffe für die Huminstoffprodukte.
Exkursion: WPA besucht Feldsaaten Freudenberger 2018
Feldsaaten Freudenberger kooperiert mit dem Institut für Tropische Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim im Bereich der Forschung an beschichtetem Saatgut.
Die Optimierung und Anpassung an unterschiedliche Umweltbedingungen rückt immer wieder neue Arten und Sorten in den Fokus und führt zu neuen Verarbeitungsmethoden.
Bild: Exkursion zu „Feldsaaten Freudenberger“: Zusammenstellung und Entwicklung von Saatgut auch für besonders trockene Standorte.
Besuch der Großbaustelle Stuttgart 21 [Mai 2017]
Die WPA-Seminargruppe besuchte die große Bahnprojektbaustelle Stuttgart-Ulm am Hauptbahnhof. Die Seminargruppe erhielt eine außergewöhnliche Demonstration, wie das Grundwasser während der Bauzeit aufbereitet wird. Es werden enorme Anstrengungen unternommen, um die erforderlichen Standards für die Wasseraufbereitung zu erfüllen.
niversität Hohenheim im Bereich der Forschung an beschichtetem Saatgut.
Die Optimierung und Anpassung an unterschiedliche Umweltbedingungen rückt immer wieder neue Arten und Sorten in den Fokus und führt zu neuen Verarbeitungsmethoden.
Bild: Besuch der Großbaustelle Stuttgart 21. Wassermanagement und Qualitätssicherung im Bereich der Tiefbauarbeiten.